Donnerstag, 23. Dezember 2021

Wie schön leuchtet der Morgenstern (Ambiente Audio)

 

Diese CD ist ein Familienprojekt: Seit nunmehr elf Jahren gestalten Simon Becker-Foss, Bassklarinette/Saxophon, und Hans Christoph Becker-Foss, Orgel, Adventskonzerte in der Hamelner Marktkirche St. Nicolai. Adelheid Becker-Foss ist daran als Registrandin beteiligt, und die vorliegende Aufnahme lag in den Händen von Claudio Becker-Foss. Das Coverfoto stammt von Raphael Becker-Foss. 

Es ist dies ein wunderbares Beispiel dafür, wie Großes entstehen kann, wenn jeder etwas dazu beisteuert, seine Ideen und seine Persönlichkeit einbringt. In dem Programm, das wohldurchdacht auf der Grundlage theologischer Überlegungen zusammengestellt worden ist, finden sich auch Werke der Altmeister Johann Sebastian Bach, Johann Gottfried Walther, Johann Philipp Kirnberger, Georg Friedrich Kauffmann und Georg Philipp Telemann. Doch sie erklingen nicht, damit der Organist seine Virtuosität unter Beweis stellen kann. 

Hans Christoph Becker-Foss, der seit vielen Jahren als Professor an der Musikhochschule Hannover unterrichtet, ist ganz offensichtlich mit Leidenschaft Kirchenmusiker. Er nimmt seine Zuhörer in einem chaotischen Jahr mit auf eine musikalische Reise zum Jesuskind; Pastor Jürgen Harms hat für das Beiheft dazu kurze theologische Betrachtungen geschrieben. 

Leitmotiv ist der Choral Wie schön leuchtet der Morgenstern. Er kehrt mehrfach wieder – als Improvisation von Simon Becker-Foss, aber auch als Orgelchoral, gespielt von Hans Christoph Becker-Foss an der Beckerath/Goll-Orgel der Marktkirche St. Nicolai Hameln. Kompositionen und Choralbearbeitungen von ganz eigener Qualität hat der Saxophonist Simon Becker-Foss geschaffen. Im Dialog mit seinem Vater vermittelt er konzentriert die Botschaft all der alten, lieben Lieder. 

Die Musik erinnert an das Warten auf die Ankunft des Heilands, auf die Freude über die Geburt Christi. Die Krippe bietet einen Ruhepunkt, aber das Programm erinnert auch daran, dass die Heilige Familie gezwungenermaßen zur jener langen Reise aufgebrochen ist, zu Fuß, und froh sein musste, in einem Stall ihr Nachtlager aufschlagen zu dürfen. Doch für uns Menschen bleibt immer Hoffnung – als Zeichen dafür steht der Morgenstern; der Choral beschriebt in geradezu erotischer Ekstase die enge Bindung zwischen Gott und Mensch. 


Keine Kommentare: