Freitag, 2. April 2010

Scarlatti: Kantaten (Naxos)

Der Begriff der "Kantate" als Be- zeichnung eines mehrsätzigen Werkes für Gesang und Instrumen- talbegleitung erscheint erstmals 1620 in einem Notenband aus Venedig. Kammerkantaten, besetzt zumeist lediglich mit einer Solo- stimme und Basso Continuo, mitunter auch einigen wenigen Melodieinstrumenten, erfreuten sich bald in ganz Europa großer Beliebtheit. Die neue, flexible Form, die enormen Raum für musikalische Experimente bot, ging eine überaus fruchtbare Verbindung mit der Poesie des Barockzeitalters ein.
So soll allein Alessandro Scarlatti (1660-1725) mehr als 780 der- artige Werke komponiert haben. Davon sind uns heute nur noch wenige zugänglich; doch die Suche in den diversen Archiven lohnt sich. Erstaunt stellt man fest, dass es sich auch bei den fünf hübschen Stücken auf dieser CD um Weltersteinspielungen handelt. Die Sopranistin Susanne Crespo Held gestaltet sie souverän, und gefällt mit ihrer schlanken, beweglichen unangestrengten Stimme. Begleitet wird sie von Musica Poetica in der Besetzung Gianluca Capuano, Cembalo, Marco Testori, Barockcello und Rosario Conte, Theorbe, auf Nachbauten historischer Instrumente.

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