Chormusik hat Georg Friedrich Händel ein Leben lang begleitet. Diese Box aus dem Hause EMI Classics fasst wichtige Werke in mustergültigen Einspielungen zusammen.
Ohne Zweifel das berühmteste davon ist Messiah, hier zu finden in einer Aufnahme aus dem Jahre 1966 mit den Ambrosian Singers und dem English Chamber Orchestra unter Charles Mackeras. Als Händel sein Bestreben, die italienische Oper in England zu etablieren, gescheitert sah, schuf er aus der traditionellen Masque und dem italienischen geistlichen Oratorium ein neues Genre - das er ebenfalls als Oratorium bezeichnete. Doch gesungen wird in engli- scher Sprache, die Handlung entstammt der Bibel, und der Text wird eher deklamiert, er ist nicht länger überwiegend Medium für hoch- virtuosen Gesang. Der Prototyp dafür, das Oratorium Saul aus dem Jahre 1739, war enorm erfolgreich. Dieses Werk ist ebenfalls in der vorliegenden Box enthalten, in einer Aufnahme von 1979/80 mit dem Choir of King's Colege, Cambridge und dem English Chamber Orchestra unter Philip Ledger.
Zum Fest der Heiligen Cäcilia, der Schutzpatronin der Musik, führte die Musical Society of London seit 1683 alljährlich eine Ode auf. Auch Händel schrieb eine solche Cäcilienode - Alexander's Feast nach einem Text von John Dryden. Leider geriet das Libretto für eine abendfüllende Vorstellung etwas zu kurz, und deshalb kombinierte Händel das Werk mit anderen Stücken - 1751 beispielsweise mit der Kantate The Choice of Hercules. In dieser Kombination findet es sich auch in der CD-Box, gesungen vom Choir of King's College, Cambrid- ge, einmal in einer Aufnahme aus dem Jahre 1978 mit dem English Chamber Orchestra und einmal in einer Aufzeichnung von 1974 mit der Academy of St Martin in the Fields unter Philip Ledger.
Als Königlicher Hofkomponist hatte Händel zudem Zeremonialmusi- ken zu liefern - so komponierte er 1727 die Coronation Anthems für die Krönung Georgs II., hier eingespielt 1982 mit dem Choir of King's College, Cambridge und dem English Chamber Orchestra unter Philip Ledger. Für Siegesfeiern schuf er 1743 das Dettinger Te Deum , und 1747 das Oratorium Judas Maccabaeus. Sie sind in dieser CD-Box in Aufnahmen aus dem Jahre 1963 mit dem Süddeutschen Madrigalchor und dem Südwestdeutschen Kammerorchester unter Leitung von Wolfgang Gönnenwein bzw. aus dem Jahre 1959 mit dem Chor der
St. Hedwigs-Kathedrale Berlin und den Berliner Philharmonikern unter Karl Forster enthalten.
Als junger Musiker in Rom schrieb Händel, selbst Protestant, zudem katholische Kirchenmusik. So entstand für Kardinal Colonna der Psalm Dixit Dominus. Auch er wurde in diese Box mit aufgenommen, in einer Einspielung mit dem Choir of King's College, Cambridge, von 1982 mit dem English Chamber Orchestra unter David Willcocks.
Auch wenn es mittlerweile natürlich modernere Aufnahmen gibt - diese alten Einspielungen, mit zahlreichen herausragenden Solisten, haben durchaus ihren Charme. Und so freut man sich, dass EMI Classics diese Raritäten wieder aus seinen Archiven geholt hat und nun, sorgsam remastert, dem Musikfreund unter den Tannenbaum legt.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen