Dies ist das Dokument eines Ex- perimentes: Bei seiner EMI-Ein- spielung 1974 ging Heinz Wallberg das Risiko ein, die Partien der Kinder tatsächlich mit Kindern zu besetzen. Doch Brigitte Lindner und Eugen Hug singen grandios, und auch Ursula Roleff und Thomas Frohn können sich als Sand- bzw. Taumännchen hören lassen. Sie kommen gegen das groß besetzte Orchester erstaunlich gut an, und musizieren wie die Profis.
Das ist keinesfalls selbstverständ- lich, denn Hänsel und Gretel sind mitnichten kleine Partien; so etwas will erst einmal bewältigt werden. Aber die beiden Teenager, die diese Rollen singen dürfen, machen das mit soviel Ausdruck und Musizier- lust, dass man sich fragt, warum nie wieder jemand eine solche Besetzung gewagt hat.
Als Knusperhexe, man halte sich fest, ist Edda Moser zu hören. Und auch die Rollen von Mutter und Vater werden durch Ilse Gramatzky und Hermann Prey großartig verkörpert. Das macht diese Aufnahme zu einem derartigen Hörvergnügen, dass man dem Gürzenich-Orche- ster Köln gern den einen oder anderen krummen Ton verzeiht. Natürlich sind andere Einspielungen moderner - aber diese hier begeistert durch ihre Authentizität. Bravi!
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen