Gitarrenwerke von Mauro Giuliani (1781 bis 1829) sind jedem Gitar- risten bekannt. Das liegt in erster Linie daran, dass er eine enorme Menge von Etüden komponiert hat. Solche Stücke ließen sich schon damals, als die Gitarre in Wien erstmals zum Modeinstru- ment avancierte, sehr gut ver- kaufen. Giulianis Werke klingen gut, und man spielt sie gern, was bis heute das Üben erleichtert. Elena Càsoli, Professorin an der Hochschule der Künste Bern, hat 1992 eine Auswahl davon eingespielt.
Eine weitere CD dieser Box, die insgesamt drei Silberscheiben enthält, gilt den Sei arie nazionali scozzesi und den Sei arie nazionali irlande- si, zwei Zyklen nach schottischen und irischen Volksliedern. Es sind Alterswerke des Komponisten, die Giuliani möglicherweise für Gi- tarrenschüler aus diesen Ländern geschaffen hat. Sie sind selten zu hören, denn professionellen Gitarristen sind die hübschen Stücke wohl zu simpel - doch dass diese "Einfachheit" Schwierigkeiten bei der Gestaltung mit sich bringt, demonstriert hier auf CD 1 Tullia Cartoni.
Die dritte CD wiederum versammelt einige der Bearbeitungen und Variationen, die der Gitarrenvirtuose nach Werken von Rossini kom- poniert hat. Rossini war damals groß in Mode; die Leute waren ver- rückt nach seinen Melodien - und Giuliani, der mit Rossini befreundet war, lieferte, was das Publikum hören wollte. Diese Werke allerdings sind wirklich keine Anfängerstücke. Und Massimo Scattolin hat hör- bar Vergnügen daran.
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