Maarten Engeltjes kann auf die langjährige Beschäftigung mit Bachs Werk verweisen. Denn er begann seine musikalische Aus- bildung im Alter von vier Jahren als Knabensopran. „I first became acquainted with the music of Johann Sebastian Bach at the age of seven“, berichtet der Sänger im Beiheft dieser CD. Sein Debüt als Countertenor gab er als 16jähriger mit den Alt-Arien in Bachs Matthäuspassion. Hier ist er nun mit den Solokantaten Vergnügte Ruh, beliebte Seelenlust BWV 170, Widerstehe doch der Sünde BWV 54 sowie Geist und Seele wird verwirret BWV 35 zu hören, gemeinsam mit dem Concerto d’Amsterdam und Vincent van Laar, Orgel, unter Leitung von Klaas Stok. Engeltjes Stimme erscheint nicht übermäßig groß, aber sie ist fokussiert, sehr weich im Klang und zudem recht beweglich. Die Interpretation ist solide, aber nicht besser als bei- spielsweise die Aufnahmen mit Andreas Scholl.
Berückend klingt allerdings die Orgel, die insbesondere in der Kantate BWV 35 aufgrund der obligaten Partie bestens zur Geltung kommt. Man mag es kaum glauben, aber bei der sogenannten Bach-Orgel der Grote Kerk in Dordrecht handelt es sich um einen Neubau, der erst 2007 festlich eingeweiht worden ist. Die Firma Verschueren Orgel- bouw aus Heythuysen hat dieses Instrument nach mitteldeutschen Vorbildern, insbesondere den Orgeln von Gottfried Silbermann und Zacharias Hildebrandt, neu angefertigt. Eine Orgel diesen Typs war in den Niederlanden bislang nicht verfügbar; und weil das Instrument ideal dafür geeignet ist, Bachs Musik zu spielen, erhielt sie auch den Namen des Komponisten.
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