Zwar hat er dieses Instrument nie im Konzert gespielt, doch Nicolò Paganini, der "Teufelsgeiger", war auch ein begnadeter Gitarrist. Er komponierte auch erstaunlich viel Musik dafür, so 37 Sonaten, Quartette und Trios für Streicher und Gitarre, diverse Werke für Violine und Gitarre und zahlreiche kleine Stücke.
Einer Sammlung mit 43 Miniaturen gab Paganini den Titel Ghiribizzi, was man mit Launen oder Schrul- len übersetzen kann. 1990 hat sie der Gitarrist Alfonso Baschiera eingespielt. Diese Werkchen bleiben durchweg in Tonarten, die für Gitarristen bequem zu bewältigen sind. Auch klingen etliche davon wie jene Stücke, die Gitarrenschüler üblicherweise im Unterricht spielen, um Technik und Ausdruck zu verbessern. Das ist kein Wunder: Die Ghiribizzi schuf Paganini für ein kleines Mädchen aus Neapel. Ihr Vater, ein gewisser Signor Botto, war mit Paganini be- freundet und hatte ihn um ein paar kurze Stücke gebeten.
Doch Paganini hat in den Ghiribizzi so manchen musikalischen Scherz versteckt. So bedient er sich bei etlichen populären Werken. Eine bekannte Mozart-Arie wird wohl jeder erkennen. Und die Nummer
37 besteht aus zwei Teilen - der erste ist mit Rossini, der zweite mit Paganini überschrieben. Je mehr sich der Virtuose mit seinem Material beschäftigt, desto anspruchsvoller wird die Musik.
37 besteht aus zwei Teilen - der erste ist mit Rossini, der zweite mit Paganini überschrieben. Je mehr sich der Virtuose mit seinem Material beschäftigt, desto anspruchsvoller wird die Musik.
Gitarrist Baschiera kann leider mit den einfachen Werken nicht viel anfangen; er spielt sie ziemlich lieblos, und ohne sie ansprechend zu gestalten. Wo es schwieriger wird, wächst auch sein Engagement, und er präsentiert die hübschen Stücke zunehmend mit Esprit. Insgesamt aber gehört diese CD nicht zu jenen Aufnahmen, die man unbedingt haben muss.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen