Moderne Musik gilt üblicherweise als sperrig und unerfreulich. Steht ein zeitgenössisches Werk auf dem Programm, so löst dies beim Publi- kum oftmals eine Massenflucht aus. Ist sie nicht möglich, so er- zeugt dies Unmut.
In Metropolen ist den Musikern das zumeist ziemlich egal. In ländlichen Regionen aber kann ein anhaltender Zuhörerschwund durchaus dazu führen, dass der Kapellmeister gehen muss - oder clevere Politiker das Orchester gleich ganz "einsparen". Wie gelingt es einem Orchester in einem solchen Umfeld, Gegenwartsmusik in seine Konzertprogramme ein- zubinden - und damit erfolgreich zu sein?
Evan Christ, seit 2008 Generalmusikdirektor und somit Leiter des Philharmonischen Orchesters am Staatstheater Cottbus, ist es gelungen, dort sogar einen "composer in residence" zu etablieren, und acht Uraufführungen in acht Konzerten vorzustellen. Für die Saison 2010/2011 erhielt das Orchester die Auszeichnung "Bestes Konzertprogramm" des Deutschen Musikverleger-Verbandes e.V.
Im Januar 2010 hatte das Ensemble erstmals zu einer John-Williams-Gala eingeladen - "vom Publikum euphorisch gefeiert", wie Martin Schüler, der Intendant des Staatstheaters Cottbus, im Beiheft zu dieser CD versichert. Sie ist dann offensichtlich ein Jahr später entstanden - und wer seine Freude an Star Wars, Harry Potter, E.T. oder an Indiana Jones hat, der wird diese Melodien natürlich sofort wiedererkennen.
Für seine Filmmusiken hat John Williams, nicht zuletzt durch die Zusammenarbeit mit Steven Spielberg und George Lucas, mittlerweile fünf Oscars bekommen, zudem war er sagenhafte fünfundvierzigmal für den Preis nominiert. Der Komponist hat einen eigenen, sehr typischen Stil mit einem hohen Wiedererkennungswert entwickelt - und ganze Generationen von Kinogängern kennen seine Melodien. "Wie viele von uns bin ich mit der Musik von John Williams aufge- wachsen", zeigt sich auch Evan Christ begeistert von diese Klängen: "Seitdem ich Dirigent bin, wollte ich immer diese gigantische Musik dirigieren. Die Gelegenheit das hat sich erst in Cottbus ergeben." Das Programm bietet eine stimmungsvolle Auswahl aus Williams' Sound- tracks, von Der weiße Hai bis zu Harry Potter und die Kammer des Schreckens, engagiert gespielt vom Philharmonischen Orchester des Staatstheaters Cottbus.
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