Benjamin Schmid feierte dieser Tage seinen 50. Geburtstag – und Oehms Classics würdigte den Musiker mit einer 20-CD-Edition. Sie erweist sich als faszinierendes Porträt eines Geigers, der seine Virtuosität stets in den Dienst des Ausdrucks stellt. Selbst wenn er Virtuosenliteratur spielt, wird daraus niemals eine Zirkusnummer; Schmid beherrscht die Technik derart souverän, dass er sie nicht zur Schau stellen muss.
Seine musikalischen Interessen sind weit gespannt. So finden sich in dieser Box Aufnahmen etlicher bedeutender Violinkonzerte, von Felix Mendelssohn Bartholdy bis zu Karol Szymanowski, von Johannes Brahms bis zu Karl Goldmark und von Antonio Vivaldi bis Erich Korngold. Auch das Violinkonzert von Peter Tschaikowski und die Romanze op. 11 von Antonín Dvořák sind zu hören.
Die drei Violinsonaten op. 30 von Ludwig van Beethoven hat Benjamin Schmid gemeinsam mit Alfredo Perl eingespielt, und ausgewählte Sonaten für Klavier und Violine von Wolfgang Amadeus Mozart zusammen mit seiner Frau, der Pianistin Ariane Haering.
Zwei bislang unveröffentlichte Aufnahmen verweisen auf die Favoriten des Jubilars: My Favourite Paganini und Bach: Reflected. Große Bedeutung für den Violinisten haben insbesondere die Werke Johann Sebastian Bachs, die in der Box umfassend vertreten sind, wobei Schmid die Sonaten und Partiten für Violine solo durch die 6 Sonaten für Solovioline op. 27 von Eugène Ysaÿe kontrastiert. Außerdem schätzt Schmid die Musik von Niccolò Paganini, die er gern in den legendären Arrangements von Fritz Kreisler vorträgt.
Kreislers Virtuosenstücke nimmt der Geiger auch als Anlass und Ausgangspunkt zu einem inspiriert beswingten Ausflug in Richtung Jazz. Auch Bach: Reflected zeigt, dass sich der Geiger in der Welt der Improvisation durchaus zu Hause fühlt. Und Hommage à Grappelli führt direkt in die Tradition der großen Vorbilder Stephane Grapelli und Django Reinhardt. Benjamin Schmid erweist sich auch im Reich der eher jazzigen Klänge als ein Souverän. Wir gratulieren!
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