Der Titel dieser CD trügt. Denn von den drei Sonaten, die Hans-Udo Heinzmann und Elisaveta Blumina hier eingespielt haben, wurde nur eine ursprünglich für Flöte kompo- niert. Gabriel Pierné (1863-1937), ein Zeitgenosse Faurés, Debussys und Ravels, schrieb seine Sonate op 36. eigentlich für den Geiger Jacques Thibaud. Das freilich will man kaum glauben, wenn man die Fassung für Flöte und Klavier hört. Das Werk verlangt vor allem dem Pianisten einiges ab. Denn wie ein Sonnenstrahl, der sich in kleinen Wellen spiegelt, schwebt die Flöte über dem Klangteppich des Klaviers, hochvirtuos gestaltet von Elisaveta Blumina. Auch Hans-Udo Heinzmann begeistert durch sein farbenreiches, differenziertes Spiel.
Leider merkt man dem zweiten Stück, der Sonate d-Moll op. 21 von Niels Wilhelm Gade (1817-1890) ihre Herkunft von der Violine doch deutlich an. Gade war ein Freund Schumanns, und kurzzeitig Mendelssohns Nachfolger am Gewandhaus. Dem vom romantischen Geist durchtränkten Werk vermag ich wenig abzugewinnen.
Die Sonate D-Dur op. 94 von Sergej Prokofjew hingegen erweist sich als echte Entdeckung. Denn sie war mir bislang nur als Violinsonate geläufig. Dass dieses heitere Werk mit seinen klaren, doch nur scheinbar schlichten Strukturen ursprünglich für Flöte entstanden ist, erweist sich als erfreuliche Überraschung.
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