Franz Schubert (1797 bis 1828) hatte zeitlebens eine enge Bezie- hung zur Kirchenmusik. Mit acht Jahren sang er bereits als Chor- knabe an der Pfarrkirche von Lichtental bei Wien; 1808 verhalf ihm eine Empfehlung von Antonio Salieri zu einer Stelle im Chor der Hofkapelle, verbunden mit der Aufnahme ins Akademische Gym- nasium und einem Platz im Stadt- konvikt.
Seine erste Messe F-Dur D. 105 komponierte Schubert 1814; sie wurde zur Einhundertjahrfeier der Lichtentaler Pfarrkirche urauf- geführt. Das letzte seiner zahlreichen geistlichen Werke schuf Schubert 1828 wenige Wochen vor seinem Tode.
Das Immortal Bach Ensemble, hervorgegangen aus dem Gewandhaus-Kammerchor Leipzig, spielt Schuberts Messen derzeit für das Label Naxos ein - gemeinsam mit dem Leipziger Kammerorchester und unter Leitung von Morten Schuldt-Jensen, von 1999 bis 1006 Chor- direktor am Leipziger Gewandhaus, seitdem Professor für Chor- und Orchesterdirigieren an der Hochschule für Musik Freiburg/Br.
An diesem Projekt wirken etliche Solisten mit, so die exzellente Sopranistin Trine Wilsberg Lund, die Altistin Bettina Ranch und der südkoreanische Tenor Min Woo Lim. Das Immortal Bach Ensemble ist hier in großer Besetzung zu erleben; in dem Chor, der mittlerweile in Bonn ansässig ist, singen Profis in wechselnden Formationen - in diesem Falle so kopfstark, dass man kaum noch von einem Kammer- chor sprechen mag. Schuberts Werken widmen sie sich mit einem Schwung, der darüber hinweghilft, dass sowohl die Werke wie auch einige der Solisten gelegentlich schwächeln. Wer Schuberts Neigung zu harmonischen Streifzügen liebt, der wird diese Aufnahme dennoch mögen.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen