Persönliche Beziehungen haben Musiker immer wieder zu span- nenden Werken inspiriert. Ver- danken wir die Kegelstatt-Trios der Freundschaft zwischen Wolf- gang Amadeus Mozart und dem Klarinettisten Anton Stadler, so wird vermutet, dass Ludwig van Beethoven seine Klarinettentrios für Joseph Beer schuf, Klarinettist der Fürstlich Liechtensteinischen Hofkapelle.
Das Trio B-Dur op. 11 hat der Kom- ponist für Klarinette, Violoncello und Klavier geschrieben. Später hat er das Werk bearbeitet, so dass es auch von einem herkömmlichen Klaviertrio aufgeführt werden konnte. Seinen Verleger wird dies gewiss erfreut haben. Das Werk ist auch als Gassenhauer-Trio bekannt, weil bereits Zeitgenossen im letzten Satz eine Melodie aus der damals sehr populären Oper Der Corsar oder Die Liebe unter den Seeleuten von Joseph Weigl erkannt haben. Beethoven soll darüber übrigens sehr erstaunt gewesen sein - aber denselben Ohrwurm haben auch andere Komponisten damals verarbeitet, wie beispielsweise Paganini.
Das Trio Es-Dur op. 38 hingegen ist eine Bearbeitung, und zwar des gemischten Septetts op. 20. Die Klarinette behält darin sehr weit- gehend ihre Stimme; das Cello übernimmt mitunter Melodien von Fagott und Horn, und was dann übrig blieb, das hat Beethoven dem Klavier überantwortet. Dennoch ist das Ergebnis zauberhaft; die Variationen klingen, als wären sie eigens für Trio erdacht. Und das Trio Ecco spielt diesen Beethoven so elegant, dass es eine Freude ist. Wie Karl Leister, langjähriger Soloklarinettist der Berliner Philhar- moniker, der renommierte Cellist Matthias Moosdorf und die Pianistin Olga Gollej hier gemeinsam musizieren, das ist große Kunst, auch wenn es eigentlich um eher kleine Werke geht. Wundervoll!
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