Händel schrieb seine Psalmver- tonung Dixit Dominus im April 1707 in Rom, zum Auftakt seiner Reise nach Italien. Es wird vermutet, dass er in einem besonders feierlichen Vesper-Gottesdienst erklungen sein soll. Besetzt ist das Werk mit fünf Solisten sowie jeweils fünf Chor- und Streicherstimmen; es wirkt wie eine Art monumentales Concerto grosso. Der junge Händel hat dabei allerdings auch die Singstimmen über weite Strecken kaum anders behandelt als die Violinen. Dem Chor des Bayerischen Rundfunks bereitet das keine Probleme; die Sänger sind exzellent. Aber der Chorklang ist mir im Dixit Dominus mitunter beinahe etwas zu massiv, meinem Empfinden nach könnte er schlanker sein, beweglicher und bewegter.
Das Magnificat war einst das erste großformatige Werk, mit dem sich Johann Sebastian Bach nach seiner Bestellung zum Thomaskantor dem Leipziger Publikum präsentierte. Solisten und Chor ließ er dabei gemeinsam mit einem üppig besetzten Orchester musizieren, inklusive Oboen, Traversflöten, Pauken und Trompeten. Das Barockorchester Concerto Köln ist hier in seinem Element, und setzt Glanzpunkte.
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