Albrecht Mayer spielt Mozart – und mit dieser CD erfüllt er sich einen Herzenswunsch, der ihn schon etliche Jahre begleitet. Dennoch hat er sich mit dieser Aufnahme ganz bewusst Zeit gelassen, berichtet der Oboist: „Obwohl ich die meisten der Stücke auf diesem Album schon seit meiner frühen Jugend in mir trage, fühle ich mich doch erst jetzt wirklich reif für ihre absolute Gefühlstiefe.“
Aus dem großen Schatz der Melodien des Komponisten hat Mayer seine Favoriten mit Sorgfalt ausgewählt, und präsentiert auf dieser CD nun sechs Arrangements für Oboe, Oboe d’amore oder Englischhorn sowie eine eigens in Auftrag gegebene vervollständigte Version des Oboenkonzerts in F-Dur KV 293.
An dieses Experiment wagte er sich gemeinsam mit dem befreundeten Schweizer Komponisten Gotthard Odermatt, der das im Original lediglich 61 Takte umfassende Fragment – 50 Takte Orchester, und elf Takte Solostimme – ergänzt und so ein gut elfminütiges Konzertstück im Stile Mozarts sensibel nachempfunden hat.
Auch Matthias Spindler hat mit seinen Bearbeitungen dazu beigetragen, das Oboen-Repertoire kreativ zu erweitern. So sind neben dem bekannten Ave verum corpus KV 618 und der Solo-Motette Exsultate, jubilate KV 165 auch zwei Konzertarien Mozarts in neuen Arrangements zu hören. Das Konzert für Flöte und Harfe in C-Dur KV 299 wurde zu einem Konzert für Oboe und Cembalo in B-Dur, und das Rondo in C-Dur KV 373, ursprünglich für Violine und Orchester, komplettiert das Programm, das Albrecht Mayer gemeinsam mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen und Vital Julian Frey, Cembalo/Orgel/Hammerflügel, eingespielt hat.
Einmal mehr begeistert der Oboist durch musikalisches Feingefühl, technische Perfektion, enormes Ausdrucksvermögen und durch einen herrlichen, beseelten Ton. Er gestaltet wunderbare Melodiebögen, und findet nicht nur in den Kadenzen Gelegenheit, auch seine Virtuosität unter Beweis zu stellen. Bravi!
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