Der Countertenor James Bowman gab sein Debüt 1967 in der Rolle des Oberon. Er sang jedoch nicht nur in den Opern von Benjamin Britten; für den Sänger wurden viele Partien geschrieben, und er wurde auch häufig für die soge- nannte "Alte" Musik engagiert. So trug er dazu bei, dass viele Werke Händels für die Bühne wiederent- deckt wurden, die dieser für Ka- straten geschrieben hatte.
Dass auch ein Countertenor die Bravourarien, die Händel für seine italienischen Stars geschaffen hat, singen kann, wenn das Timbre seiner Stimme dazu passt, beweist diese CD aus dem Jahre 1990. Zur Erinnerung: 2005 hat Andreas Scholl, ein Superstar dieses Faches, als erster Countertenor überhaupt drei Händel-Arien auf der Last Night oft the Proms gesungen. Mittlerweile haben auch einige Sänger der jüngeren Generation dieses Repertoire für sich entdeckt, und es sind einige CD erschienen.
Vergleicht man diese Aufnahmen mit der vorliegenden, so wird man festellen, dass Bowman - Jahrgang 1941 - nicht nur technisch noch immer außerordentlich überzeugt. Seine Stimme klingt geradezu jugendlich, er verfügt über eine beneidenswerte Geläufigkeit, und seine Gestaltungskunst ist hinreißend. Das King's Consort unter Robert King ist Bowman ein temperamentvoller Begleiter.
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