Die Mandoline gilt heute weithin als ein Instrument für Freaks; lange Zeit hatte sie ihre Nische entweder in Folkbands, oder aber im Zupfinstru- mentenorchester. Dabei wurde die Mandoline einst sogar bei Hofe gespielt. Auf dieser CD präsentiert das Ensemble Artemandoline unter der Leitung von Juan Carlos Muñoz gemeinsam mit der Sopranistin Nuria Rial Musik aus jener Zeit.
Um 1750 stand die italienische Oper beinahe in ganz Europa hoch im Kurs – lediglich in Frankreich konnte sie sich nicht durchsetzen. Doch von Neapel bis Wien und von Madrid bis nach St. Petersburg dominierte Musik aus Italien. Etwa zur gleichen Zeit entwickelte sich die Mandoline zu einem populären höfischen Instrument. Sie erklang in Konzerten und Serenaden ebenso wie in der Oper, in Kantaten, ja selbst in Oratorien. Man kann davon ausgehen, dass eine enorme Menge Gesangsstücke, die durch eine Mandoline begleitet werden, spätestens mit dem Beginn der Romantik dem Archivschlaf anheimgefallen sind.
Das ist ein Verlust, wie diese CD beweist. Artemandoline hat für diese Aufnahme nicht nur zwei hinreißende, virtuose Concerti per mandolino von Carlo Arrigoni (1697 bis 1744) und von Johann Adolf Hasse (1699 bis 1783) herausgesucht, sondern auch jede Menge hörenswerte Arien von namhaften Komponisten von Johann Joseph Fux über Antonio Caldara, Georg Friedrich Händel bis hin zu Wolfgang Amadeus Mozart, überwie- gend in Weltersteinspielungen. Musiziert wird gekonnt und mit Hingabe; Nuria Rial begeistert mit ihrem strahlenden, schlank geführten Sopran bei exzellenter Textverständlichkeit.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen