„Mozarts Klavierkonzerte sind wie Opernwerke, in denen unterschied- liche Akteure auf der Bühne in Interaktion treten“, meint Sophie-Mayuko Vetter. Die Pianistin hat für diese CD mit dem Klavierkonzert Nr. 27 in B-Dur KV 595 das letzte Klavierkonzert Mozarts ausgewählt. Dazu spielt sie das Konzert Nr. 17 in G-Dur KV 453, das Mozart für seine Schülerin Barbara Ployer geschrieben hat. Die Hamburger Symphoniker unter Peter Ruzicka harmonieren aufs Schönste mit der Solistin, die durch ihr sensibles Spiel begeistert. Dass sie sich gegen ein Hammerklavier und für einen modernen Konzertflügel entschieden hat, vermag den Genuss in diesem Falle nicht zu trüben.
Mindestens ebenso interessant wie die beiden Klavierkonzerte aber sind zwei Werke, die Mozart nie vollendet hat: Im Jahre 1778 begann der Kom- ponist die Arbeit an einem Doppelkonzert in D-Dur für Violine, Klavier und Orchester. Er brachte allerdings nur 120 Takte zu Papier, und davon wiederum nur 74 in vollständiger Instrumentierung. Das Werk bricht nach weniger als vier Minuten ab. Eine ebenfalls unvollendete Sonatensatz- exposition für Klavier und Violine in c-Moll – mit dem winzigen Fragment einer Violinstimme – wurde nach Mozarts Tod von seinem Freund, dem Benediktiner-Abt Maximilian Stadler, zu einer Fantaisie pour Clavecin ou Piano-Forte ergänzt und veröffentlicht. Bei diesen beiden Werken ist Rainer Kussmaul zu hören, ein exzellenter Geiger, der gemeinsam mit Sophie-Mayuko Vetter seit vielen Jahren im Duo musiziert.
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