Antonio Vivaldi (1678 bis 1741) war einer der ersten Komponisten, die das Violoncello als Soloinstrument einsetzten. Er schuf mindestens neun Sonaten für das damals relativ neue Streichinstrument, das sich allmäh- lich aus dem Continuo löste und immer kniffligere Partien übernahm. Auch 27 Konzerte bescherte Vivaldi den Cellisten, plus eines für zwei Celli und drei Doppelkonzerte für Violine und Violoncello.
Auf dieser CD erklingen die VI Sonate per violoncello solo col basso, gedruckt wahrscheinlich 1740 in Paris, und auch handschriftlich mehrfach überliefert – beispielsweise in der Musikaliensammlung Schönborn-Wiesentheid, in der Bibliothèque nationale de France in Paris sowie am Konservatorium San Pietro a Maiella in Neapel. Eingespielt hat sie Francesco Galligioni, einer der Pioniere der „Alte“-Musik-Bewegung Italiens, erster Cellist des renommierten Venice Baroque Orchestra, gemeinsam mit Musikern des Ensembles L’Arte dell’Arco, das bei Brilliant Classics bereits eine große Anzahl Werke Vivaldis veröffentlicht hat.
Die sechs Cellosonaten sind technisch und musikalisch anspruchsvoll; sie sind quasi ein Experimentierfeld, auf dem Vivaldi die Möglichkeiten des neuen Instrumentes erkundet. In seiner unnachahmlichen Weise erschuf der Komponist damit wohlklingende Musikstücke, die es dem Solisten zudem erlauben, virtuos zu verzieren und zu brillieren. Galligioni hält sich hier erstaunlich zurück; andere Einspielungen bieten leider mehr Ausdruck und auch mehr Temperament auf. Schade!
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