Rodolphe Kreutzer (1766 bis 1831) gehört mit Pierre Rode und Pierre Baillot zu den Begründern der grandiosen französischen Violin- schule. Der Musiker erhielt ersten Unterricht von seinem Vater, dann studierte er bei Anton Stamitz. Kreutzer gab sein Debüt im Alter von zwölf Jahren; vier Jahre später wurde er zum Mitglied der Königli- chen Kapelle ernannt.
Er wirkte als Professor für Violine am Pariser Konservatorium, als Solo-Violinist am Théatre Italien und in der Privatkapelle Napoleons I., als Königlicher Kapellmeister und als Leiter der Pariser Oper. Kreutzer war in Frankreich hoch ge- achtet, und wurde unter anderem 1824 mit dem Titel eines Chevalier de la Légion d'honneur ausgezeichnet.
Er komponierte unter anderem 40 Opern, 42 Etüden und Capricen für seine Violinschüler, und 19 Violinkonzerte. Kreutzer hat Generatio- nen von Geigern ausgebildet; er lehrte, bis ihm ein Unfall das Spielen unmöglich machte. Bekannt ist er aber, weil Beethoven ihm eine Sonate widmete - die Kreutzer übrigens nicht mochte, weil sie seinem Stil überhaupt nicht entsprach. Seine Violinkonzerte zeigen, wie Kreutzer spielte: Mit Ausdruck und mit schönem Ton, immer legato, den Bogen hübsch auf den Saiten, sehr edel und sehr französisch bis in die Begleitung durch das große Orchester, das er ebenso meisterhaft führte wie seinen Violinpart.
Auf dieser CD werden seine drei letzten Konzerte von einem deut- schen Geiger gespielt. Axel Strauss, der seit 1996 in den USA lebt, und als Professor für Violine am San Francisco Conservatory of Music unterrichtet, musiziert gemeinsam mit dem Orchester dieser Musik- hochschule, das von seinem Leiter Andrew Mogrelia dirigiert wird. Die Aufnahme ist nicht perfekt, aber sehr achtbar - und sie macht deutlich, dass sich die französische Violinschule vom Virtuosen- training ihrer europäischen Nachbarn hörbar unterscheidet. Und allein das ist schon sehr spannend.
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