Zur Wiederentdeckung des Kom- ponisten Jan Dismas Zelenka (1679 bis 1745) hat diese Aufnahme aus dem Jahre 2002 mit Sicherheit beigetragen. Zu verdanken ist die wundervolle Einspielung dem King's Consort unter Robert King, das sich einmal mehr die Mühe gemacht hat, abseits des Best- seller-Repertoires nach Werken zu suchen, deren Aufführung sich lohnt.
Zelenka, der in Dresden als Orche- stermusiker und Kirchencompo- siteur wirkte, hat Musik geschrieben, die durch ihre Eigenwilligkeit verblüfft. Bereits der Leipziger Musikschriftsteller Friedrich Rochlitz, der um 1820 Zugang zu einigen Stücken Zelenkas erhielt, begeisterte sich für die "bewundernswerthe Eigenthümlichkeit" seiner harmo- nischen Sprache und die "kunstreich verflochtenen" Singstimmen.
Dennoch blieben die Werke noch nahezu 200 weitere Jahre im Archiv liegen; erst in jüngster Vergangenheit begannen Musiker und Musik- wissenschaftler, die Handschriften zu erschließen. So enthält diese CD neben der Litaniae de Venerabili Sacramento Z147 und den Maria- nischen Antiphonen Regina caeli laetare Z134 und Salve regina, mater misericordiae Z135 auch Teile aus dem Officium defunctorum Z47, das Zelenka 1733 für die Trauerfeierlichkeiten in Dresden nach dem Tode seinen Dienstherrn August des Starken geschrieben hat. Diese düstere, aber dennoch seltsam kraftvolle Trauermusik würde man gern einmal vollständig hören.
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