Das Tempesta di Mare Philadelphia Baroque Orchestra hat erneut eine CD mit Orchesterwerken von Johann Friedrich Fasch (1688 bis 1758) veröffentlicht. Dabei ge- lingen dem Ensemble, das durch die Flötistin Gwyn Roberts und den Lautenisten Richard Stone geleitet wird, erneut einige Entdeckungen. So sind vier der sechs Konzerte und Ouvertüren auf dieser CD in Ersteinspielung zu hören.
Es erklingt ein Lautenkonzert, das Fasch möglicherweise für den berühmten Dresdner Lautenisten Sylvius Leopold Weiss (1687 bis 1750) geschrieben hat. Auch ein Blockflötenkonzert, das stilistisch an die Werke Vivaldis erinnert, haben die Musiker aufgespürt und ein- gespielt. Der Konzertsatz in F-Dur hingegen klingt wie eine Parodie des galanten Stils, so lehrbuchmäßig folgt der Komponist hier der damaligen Mode.
Ansonsten sind die Konzerte sehr häufig typisch Fasch; sein höchst individueller Stil, der stets Überraschungen bereithält, ist klar zu erkennen. Leider wird bei dieser CD nicht deutlich, wo die Musiker die einzelnen Werke gefunden haben. Das ist durchaus eine interessante Frage, denn Fasch, Kapellmeister in Zerbst, stand zeitlebens in regem Austausch mit Kollegen und Freunden. Wer also unveröffentlichte Werke sucht, der sollte diesem Netzwerk nachspüren. Das lohnt sich, wie hier zu hören ist. Und man darf gespannt bleiben, was Tempesta di Mare in den nächsten Folgen dieser Reihe vorstellen wird.
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