Wie klingt es, wenn man die Motetten von Anton Bruckner (1824 bis 1896) nicht, wie weit verbreitet, mit einem möglichst großen Haufen, sondern mit einem Kammerchor aufführt? Philipp von Steinaecker hat es mit seinem Ensemble Musica Saeculorum ausprobiert. Für jede Stimmlage stehen genau vier Sängerinnen bzw. Sänger zur Verfügung, die die Werke im Sinne der historisch informierten Aufführungspraxis interpretieren.
Bei der Zusammenstellung des Programmes für diese CD folgt von Steinaecker chronologisch dem Lebenweg Bruckners, vom ersten Pange lingua des Elfjährigen bis hin zum Vexilla Regis, das der Komponist 1892 als private Meditation zur Karwoche schrieb.
Musica Saeculorum singt diese Chorwerke nicht als Solitäre, sondern aus der Perspektive kirchenmusikalischer Traditionen heraus. Dadurch gewinnen die altbekannten Werke ganz erstaunlich an Tiefe und Innerlichkeit. Nicht Inbrunst und Lautstärke, sondern ein sachkundiger Blick in die Noten, blitzsauberer Gesang und die perfekte Klangbalance offenbaren die einzigartige Qualität von Bruckners Motetten. Bravi!
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