Friedrich Kalkbrenner (1785 bis 1849) war ein gefeierter Klavier- virtuose. Sein Vater, selbst ein renommierter Kapellmeister, sorgte dafür, dass der junge Musiker eine sorgfältige Ausbildung erhielt. So lernte Kalkbrenner ab 1798 am Pariser Konservatorium bei Louis Adam, 1802 zog er nach Wien um, wo er unter anderem ein Schüler von Johann Georg Albrechtsberger war. Drei Jahre später begann er mit solistischen Auftritten; er ging nach Paris und war dort als Klavierlehrer und Pianist erfolgreich. Von 1814 bis 1823 lebte Kalkbrenner in England; nach Konzerten in Deutschland und Österreich kehrte er dann 1825 nach Paris zurück. Auch in den 1830er Jahren ging er mehrfach auf Konzertreisen durch Europa. Er galt als größter Pianist seiner Zeit; allerdings hatte er offenbar wenig Lust, mit Nachwuchsmusikern wie Franz Liszt oder Sigismund Thalberg um die Wette zu spielen. Und so verabschiedete sich Kalkbrenner, der reich geheiratet hatte, beizeiten sehr weitgehend aus dem Konzertleben. 1849 fiel er dann einer Cholera-Epidemie zum Opfer.
Kalkbrenner war auch als Komponist produktiv, sein Werkverzeichnis umfasst knapp 200 Opusnummmern. Dabei handelt es sich zumeist um Stücke für das Klavier. Auf dieser CD ist sein Opus 1 zu hören – drei Klaviersonaten, entstanden wohl um 1807. Es sind Jugendwerke des Musikers, die etliche schöne Momente haben, aber auch Längen. Mitunter sind sie von unglaublicher Bravheit, wirken fast wie Etüden. Luigi Gerosa spielt sie leider auch so. Musikhistorisch mag das ja interessant sein. Aber wer diese Sonaten nicht kennt, der hat nichts verpasst; es hat in diesem Falle schon seinen Grund, dass diese Musik bisher noch niemand auf CD eingespielt hatte.
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