„Keiner wird vier Celli länger als zehn Minuten hören können!“, soll Sergio Drabkin einst gemeint haben, als ihm Kira Kraftzoff vorschlug, das Rastrelli Violoncello-Quartett zu gründen. Mittlerweile besteht das Ensemble seit mehr als einem Jahrzehnt, und es ist offenbar recht erfolgreich. Neben Kraftzoff, einst erster Cellist bei den St. Petersburger Solisten sowie beim Württember- gischen Kammerorchester in Heilbronn, und Drabkin, vormals Stimmführer der Staatlichen Philharmonie Weißrussland und seit 2003 Mitglied des Württembergischen Kammerorchesters, musizieren bei den Rastrellis Michail Degtjarew und Kirill Timofejew, ehemalige Schüler Kraftzoffs.
Das Repertoire wird dem Cello-Quartett „maßgeschneidert“ – Drabkin ist ein exzellenter Arrangeur, und klanglich sind die Celli erstaunlich flexibel. Man höre nur den St. Louis Blues, da könnte man die Rastrellis glatt für eine Saxophongruppe halten. Mir persönlich gefallen aber die Programm- nummern am besten, die ganz auf den „klassischen“ Celloklang setzen – russische Meister der Romantik wie Prokofjew, Rachmaninow und Tschaikowsky, oder aber die Arie E lucevan le stelle aus Puccinins Oper Tosca; nicht umsonst ist das Violoncello der menschlichen Stimme nahe wie kein anderes Instrument.
Sonntag, 10. Januar 2016
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