Samstag, 17. Dezember 2016

Tchaikovsky: Ballet Suites for Piano Duo (Pentatone)

„One evening after a beautiful dinner, a good friend of ours with a love for rare and obscure music, handed us Arensky's arrangement of Tchaikovsky's Nutcracker to play as a piano duet“, berichten Mari und Momo Kodama im Beiheft zu dieser CD. „There and then, we sight-read it over a glass of wine all in the name of fun. The scores turned out to be such wonderful music that we decided to play it in our concerts, and that was a great success! Following that, we looked up on more arrangements made by other famous composers, such as Debussy ans Rachmaninov, of Tchaikovsky's ballets, that a friend had told us about.“ 
Letzten Endes ist daraus dann dieses Album entstanden. Die beiden Schwestern lieben Tschaikowskis Ballettmusiken, vor allem Nussknacker, seit ihrer Kindheit. „We practically grew up with the Nutcracker“, er- innern sich die Pianistinnen. „We were about three or four years old when our music teacher gave us a recording – our first recording of Nutcracker which we played at the time.“ Diese Liebe ist offenbar immer noch sehr lebendig, und prägt das Spiel der beiden Klaviervirtuosinnen. Die Nuss- knacker-Suite, die hier in der Version von Anton Stepanowitsch Arenski (1861 bis 1906) zu hören ist, erklingt äußerst sorgsam ausgearbeitet, und mit einem hinreißenden Farbenreichtum – es ist wirklich eine Pracht. 
Weniger anfangen kann ich mit der Dornröschen-Suite, die einst der 18jährige Sergej Rachmaninow für Klavier zu vier Händen bearbeitet hat. Wie man im Beiheft lesen kann, war auch Tschaikowski einst damit nicht glücklich, und hat umfangreiche Korrekturen vorgenommen. Wie auch immer – mein Favorit ist das nicht. 
Spannend ist allerdings Schwanensee – zu diesem Ballett existieren offenbar gleich zwei Suiten. Die eine, geschaffen vom Moskauer Klavierprofessor Eduard Langer (1835 bis 1905), besteht eigentlich aus sechs Stücken; die Kodama-Schwestern haben daraus zwei berühmte Szenen und den Tanz der kleinen Schwäne ausgewählt. Die andere Suite wurde geschaffen vom blutjungen Claude Debussy (1862 bis 1918), der 1880 Tschaikowskis Mäzenin Nadjeschda von Meck auf ihren Reisen durch Europa begleitete, und ihren Kindern Klavierunterricht gab. Er hat den russischen, den spanischen und den neapolitanischen Tanz für Klavierduo bearbeitet – und das sehr charmant. 

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