Diese CD sollte wohl besser
"A flute at the opera" über- schrieben werden. Denn sie bringt eine lange Reihe nur Insidern vertraute, halsbrecherische Opernparaphrasen für dieses Instrument.
"A flute at the opera" über- schrieben werden. Denn sie bringt eine lange Reihe nur Insidern vertraute, halsbrecherische Opernparaphrasen für dieses Instrument.
Bearbeitungen von populären Opernpartien für Flöte waren ausgesprochen beliebt. Sie dienten zwei sehr verschiedenen Zwecken - und waren dementsprechend auch extrem unterschiedlich angelegt. Da war die brave Paraphrase für die Hausmusik - klangschön, aber mit einiger Übung vom Laien gut zu spielen. Und da gab es jene Bearbeitungen, die Flötisten eigens dafür geschaffen haben, um dem Publikum anhand von Melodien, die jedermann vertraut waren, ihre Virtuosität sowie die Klangschönheit des eigenen Tones vorzuführen. Solche Stücke, gern "Fantaisie brillante sur..." genannt, erkunden die Möglichkeiten des Instrumentes, und gehen oft bis an die Grenzen der Spielbarkeit. Die Blütezeit dieser Art von Literatur war ohne Zweifel das 19. Jahr- hundert. Doch diese Stücke sind für jeden Flötisten noch heute eine Herausforderung.
Emmanuel Pahud spielt auf der vorliegenden CD zum einen Glucks Selige Geister, wie einen Gruß aus der Zeit vor Theobald Boehm. Und er zeigt, was die Virtuosengeneration, der Boehms Ringklappenflöte erstmals zur Verfügung stand, mit dem Instrument anzufangen wusste. Ihren Stil imitieren auch die beiden jüngeren Bearbeitungen. Wir erleben Stücke aus Verdis Opern La Traviata und Rigoletto, aus Bizets Carmen, Mozarts Zauberflöte, von Webers Freischütz sowie die Arie des Lenski aus Tschaikowskis Eugen Onegin. Bei einigen Stücken spielt Pahud gemeinsam mit Juliette Hurel; es begleitet - und das darf man hier durchaus als Kompliment lesen - das Rotterdam Philhar- monic Orchestra unter Yannick Nézet-Séguin.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen