Immer wieder gern gehört: Barockmusik, die Tierstimmen kunstvoll imitiert. Ähnlich wie in der Malerei, wo Stillleben in Mode kamen, die dem kundigen Auge wesentlich mehr boten als nur ein Abbild geschickt arrangierter Dinge, nutzten auch Komponisten die tierischen Lautäußerungen höchst doppelbödig. Zum einen ermöglichen sie virtuose Stücke, mitunter auch äußerst komische. Zum anderen führten aber auch die Tiere oftmals eine Doppelexistenz in einer mythischen Welt, die sich uns heute nur dann erschließt, wenn wir uns intensiv mit jener Zeit und ihren Ideen beschäftigen.
Das muss man aber nicht; man kann die Musikstücke auch einfach genießen. Nel Dolce – Das Kölner Barockensemble hat dafür eine Auswahl repräsentativer barocker Werke zusammengestellt und bei Tyxart eingespielt. Sie reichen von Tarquinio Merula (1595 bis 1665) über Heinrich Ignaz Franz Biber (1644 bis 1704), der eine ganze Sonata quasi in den Lustgarten verlegt, bis hin zur Katzenfuge von Domenico Scarlatti (1685 bis 1757). Zu hören sind beispielsweise Nachtigall, Kuckuck und Distelfink, diverse Hühner und Hähne sowie ein frecher Frosch. Stephanie Buyken, Blockflöte, Olga Piskorz, Violine, Harm Meiners, Violoncello und Luca Quintavalle, Cembalo, werden dabei klangvoll unterstützt durch Philipp Wagner, Blockflöte und Oboe. Und wer schon immer wissen wollte, wie man auch eine Schildkröte, einen Pelikan oder aber ein lahmes Pferdchen mit musikalischen Mitteln schildern kann, der sollte sich diese CD nicht entgehen lassen.
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