Nun ist sie komplett, die Gesamteinspielung aller Werke für Männerchor von Franz Schubert durch die Camerata Musica Limburg. Was für ein Projekt! Seit 2015 folgte CD auf CD, und jedesmal wieder erfreuten die Chorsänger mit ihrem makellosen, strahlenden, perfekt homogenen Chorklang. Da ist deutlich zu spüren, dass die Mitwirkenden schon viele Jahre in bester Harmonie zusammen singen, und zugleich vom Kinderalter an eine solide Ausbildung erfahren haben.
Das Vokalensemble, geleitet von Jan Schumacher, ist aus den Limburger Domsingknaben hervorgegangen. Mittlerweile bestehen die Camerata Musica Limburg seit gut 20 Jahren. Sie musizieren nach wie vor auf allerhöchstem Niveau, und konnten zudem offenbar auch die freundschaftliche Verbindung aus der gemeinsamen Zeit im Knabenchor aufrecht erhalten. Man spürt es jedenfalls, dass sie sich schon sehr lange kennen und ausgezeichnet verstehen.
Und es ist wunderbar, dass diese Herren auch nach dem Stimmbruch weiter Lust auf Chorgesang hatten. Denn es gibt heute nicht mehr sehr viele Ensembles, die sich an alle Lieder Schuberts wagen können. So verwundert es auch nicht, dass die Camerata Musica Limburg mittlerweile mehrfach zur Schubertiade in Schwarzenberg und Hohenems eingeladen worden sind. Schließlich sind gerade die Chöre, die Schubert oftmals für seine Freunde geschrieben hat, ein zentraler Bestandteil seines Werkes. Und so freut man sich über die umfassende Einspielung, die nun mit dem sechsten und letzten Teil bis in die Gegenwart weist.
„Perspectives on Schubert“ setzt Lieder der Romantiker in spannungsvolle Beziehung zu Werken, die zeitgenössische Komponisten eigens für dieses CD-Projekt geschaffen haben. Diese Produktion vereint Bearbeitungen ebenso wie Stücke, die Schuberts Chorsätze reflektieren. Das reicht von den Arrangements Friedrich Silchers und Johannes Brahms' über Franz Abt und Peter Cornelius bis hin zu Ersteinspielungen, etwa von Mårten Jansson, Alwin Schronen, Nicola Campogrande, Thomas Thurnher oder Christopher Tarnow. Beauftragt wurden dafür Komponisten, die dem Ensemble persönlich bekannt waren. Entstanden ist auf diesem Wege eine hochinteressante CD, die die Reihe würdig komplettiert. Bravi!
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