Mitrofan Petrowitsch Beljajew (1836 bis 1904), Sohn und Erbe eines reichen Holzhändlers, war nicht nur ein erfolgreicher Kaufmann, sondern auch ein großer Musikfreund und Mäzen. Um Musik russischer Kompo- nisten zu publizieren, gründete er 1885 sogar einen Musikverlag in Leipzig.
Immer freitags gab es bei Beljajew für den Freundeskreis ein Hauskonzert sowie Essen und Trinken. Der Hausherr selbst wirkte im Streichquartett mit – er spielte ausgezeichnet Bratsche. Neben Klassikern der Gattung, wie den Streichquartetten von Haydn oder Mozart, erklang dort natürlich regelmäßig auch ganz neue Musik. Die Komponisten des Beljajew-Kreises, wie Nikolai Rimski-Korsakow, Alexander Borodin, Alexander Glasunow, Anatoli Ljadow, Nikolai Sokolow oder der Pianist Felix Blumenfeld, schrieben sogar Musikstücke dafür.
Immer wieder veröffentlichte Beljajew ihre Werke in seinem Verlag. So publizierte er 1899 in zwei Heften eine Kollektion von Musikstücken der bedeutenden russischen Komponisten für Streichquartett. Sie erhielt den Titel „Les Vendredis“, nach den berühmten Freitags-Konzerten des Verlegers.
Das Szymanowski Quartett hat nun eine Auswahl aus dieser wichtigen Sammlung eingespielt. Mit Staunen folgt man den kunstvollen Miniaturen, die nicht nur musikhistorisch außerordentlich bedeutsam sind, sondern auch wirklich zauberhafte Musik. Das Szymanowski Quartett musiziert mit Leidenschaft und technischer Perfektion. Mit schönem, beseelten Ton bringt das Ensemble insbesondere auch die lyrischen Momente dieser Kompositionen wunderbar zur Geltung. Unbedingt anhören, es lohnt sich!
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen