Eine ganz besondere CD hat die Pianistin Ira Maria Witoschynskyj im Gedenken an eine berühmte Kollegin bei Dabringhaus und Grimm veröffentlicht: Mit ihrem Aufnahme- projekt erkundete sie das familiäre Umfeld von Clara Schumann, der bedeutendsten Pianistin des 19. Jahrhunderts, deren 200. Geburtstag in diesem Jahr von der Musikwelt gefeiert wurde.
Clara Schumann (1819 bis 1896) war eine Ausnahmekünstlerin, die sich nicht so recht in das biedermeierliche Bild von Familie einfügen lässt. Denn mit ihrem Klavierspiel ernährte sie ihre Familie, den komponierenden Gatten Robert oftmals inklusive – Konzertreisen also statt Kinder, Küche, Kirche. Und zunehmend wird auch ihr eigenes Schaffen geschätzt.
Diese CD, entstanden anlässlich des 100. Todestages von Clara Schumann 1996, gilt dennoch dem familiären Umkreis der Musikerin. Denn dort gibt es noch immer einiges zu entdecken; Ira Maria Witoschynskyj hat das Programm dafür gemeinsam mit dem Musikwissenschaftler Joachim Draheim mit großer Sorgfalt vorbereitet und begeistert fast durchweg mit Ersteinspielungen.
Die Werke von Robert und Clara Schumann, Johannes Brahms und Claras Halbbruder Woldemar Bargiel (1828 bis 1897) ergeben ein ungemein erhellendes Bild ihrer kompositorischen Kompetenz und der künstlerischen Atmosphäre im engsten Kreis ihrer Familie. Clara Schumann tritt uns darin nicht nur als Virtuosin, Komponistin, Arrangeurin und als Assistentin Robert Schumanns, sondern auch als Widmungsempfängerin, Schwester, Freundin, Ehefrau und Mutter entgegen. Hinreißend, voller Überraschungen, und obendrein exquisit gespielt. Brava!
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