Mittwoch, 10. August 2011

Wagner: Der Ring des Nibelungen (Opus Arte)

Diese Live-Mitschnitte aus dem Jahre 2008 dokumentieren eine der spannendsten Aufführungen des Ringes, die Bayreuth in den letzten Jahren erlebt hat. "Dieser Ring wird erstmals wieder den Namen eines Dirigenten tragen", meinte der Berliner Tagesspiegel schon 2006, als die Konturen dieser Inszenierung erkennbar wurden: "Wie man vom Kupfer-, Kirchner- oder Flimm-Ring spricht (...), so spricht man bis heute vom Furtwängler- und vom Keilberth-Ring. Auf dieses Treppchen ist Christian Thielemann gesprungen." Dieser Euphorie mag ich mich nicht ganz anschließen. 
Mit Wagner hat sich der Dirigent sein ganzes Berufsleben lang aus- einandergesetzt. Bereits in Nürnberg beeindruckte er mit einer Aufführung des Tristan; 2000 gab er in Bayreuth sein Debüt mit den Meistersingern. Seitdem dirigiert er regelmäßig bei den Festspielen; man darf abwarten, wie das klingen wird, wenn die Sänger nicht mehr durch Wolfgang Wagner eingekauft werden. Denn die Besetzung, die hier zu hören ist, vermag kaum zu überzeugen - abgesehen von Christa Mayer als Erda, Hans-Peter König als Fafner/Hagen und Kwangchul Youn als Fasolt/Hunding. Thielemann gibt sich offenbar alle Mühe, dieses ansonsten auf weiten Strecken grauenvolle Ensem- ble im Orchesterklang versinken zu lassen. Und das gelingt ihm auch. Das Orchester spielt grandios, daraus könnte man wirklich etwas machen. Wenn aber ein Dirigent diesen Formates in Pathos und Lautstärke flüchtet, dann hat das wohl seinen Grund. Denn aus ande- ren Einspielungen ist bekannt, dass Thielemann selbstverständlich auch strukturiert kann - und piano

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