Dazu spielt er einen Flügel aus der Werkstatt von Johann Nepomuk Tröndlin (1790-1862), einem Leipzi- ger Klavierbauer, der Instrumente in Wiener Tradition fertigte - auch Schumann wird sie wohl gekannt haben. "Der Klang des Instruments vereint ein warmes und singendes Mittelregister, sonore runde Basstöne und ein klares Diskantregister, das diesem Instrument einen längeren Nachklang verleiht als ihn die oft zierlicheren Wiener Instrumente aufweisen", so der Pianist.
Als die größte Überraschung aber erweist sich seine Tempowahl: Vermeulen hat sich bei dieser Aufnahme bemüht, Schumanns Metro- nomvorgaben strikt Folge zu leisten. Der Briefwechsel des Komponi- sten zeigt, dass ihm das korrekte Tempo eigentlich ziemlich wichtig war. Dennoch ist es erstaunlich, wie wenig sich die Pianisten heute darum scheren. Wie extrem doch viele Musiker von seinen Tempo- vorgaben abweichen, und welchen Effekt das hat, das kann man beim Anhören dieser CD deutlich erkennen.
So wird die Träumerei üblicherweise viel zu langsam gespielt, was ihr einen grüblerischen Charakter gibt, der so offenbar nie beabsichtigt war. Wer die Arabeske zu langsam angeht, der macht sie zu einem rührseligen Biedermeierstück. Dafür werden etliche Stücke aus den Papillons oftmals zu rasch gespielt, was sie von Charakterstücken zu virtuosen Etüden werden lässt. "Es hat mich Zeit und Mühe gekostet, Automatismen und bedenkliche Traditionen abzulegen", berichtet der Musiker in dem informativen Beiheft, "und doch bin ich über- zeugt, dass mich diese Anstrengungen Schumanns Intentionen näher gebracht haben. Der Hörer möge das selbst beurteilen, und wie auch mir wird es ihm manchmal schwerfallen, Schumanns zuweilen überraschende Tempi zu verstehen und zu akzeptieren." Mitunter hat man beim Anhören den Eindruck, dass Vermeulen einen lang verlore- nen Schlüssel wiedergefunden hat, der vergessene Klangräume öffnet. Diese CD ist ohne Zweifel der wichtigste Nachtrag zum Schu- mann-Jubiläumsjahr 2010.
Als die größte Überraschung aber erweist sich seine Tempowahl: Vermeulen hat sich bei dieser Aufnahme bemüht, Schumanns Metro- nomvorgaben strikt Folge zu leisten. Der Briefwechsel des Komponi- sten zeigt, dass ihm das korrekte Tempo eigentlich ziemlich wichtig war. Dennoch ist es erstaunlich, wie wenig sich die Pianisten heute darum scheren. Wie extrem doch viele Musiker von seinen Tempo- vorgaben abweichen, und welchen Effekt das hat, das kann man beim Anhören dieser CD deutlich erkennen.
So wird die Träumerei üblicherweise viel zu langsam gespielt, was ihr einen grüblerischen Charakter gibt, der so offenbar nie beabsichtigt war. Wer die Arabeske zu langsam angeht, der macht sie zu einem rührseligen Biedermeierstück. Dafür werden etliche Stücke aus den Papillons oftmals zu rasch gespielt, was sie von Charakterstücken zu virtuosen Etüden werden lässt. "Es hat mich Zeit und Mühe gekostet, Automatismen und bedenkliche Traditionen abzulegen", berichtet der Musiker in dem informativen Beiheft, "und doch bin ich über- zeugt, dass mich diese Anstrengungen Schumanns Intentionen näher gebracht haben. Der Hörer möge das selbst beurteilen, und wie auch mir wird es ihm manchmal schwerfallen, Schumanns zuweilen überraschende Tempi zu verstehen und zu akzeptieren." Mitunter hat man beim Anhören den Eindruck, dass Vermeulen einen lang verlore- nen Schlüssel wiedergefunden hat, der vergessene Klangräume öffnet. Diese CD ist ohne Zweifel der wichtigste Nachtrag zum Schu- mann-Jubiläumsjahr 2010.
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