Hofkapellen, zumal an den bedeu- tenden
europäischen Höfen, hatten in der Frühen Neuzeit enorme Be- deutung
für die Pflege des Reper- toires – und für die Verbreitung
musikalischer Innovationen.
So holte Kaiser Ferdinand II. Musiker aus
Italien nach Wien. Seine Hofkapellmeister Giovanni Priuli und
Giovanni Valentini, bestens ausgebildet in Venedig, brachten nicht
nur handwerkliche Bravour, sondern auch die damals moderne
Musizierweise von dort mit.
Das 2002 gegründete Ensemble Capella
Caesarea, das sich kühn mit diesem Namen in die Nachfolge der Wiener
Hofkapelle stellt, präsen- tiert auf der vorliegenden CD Musik aus
jener Zeit. Die ausgewählten Werke machen die allmähliche
Emanzipation der Instrumente hörbar. In den Noten steht nicht länger
per canto oder Cornetto ò Violino; die Stimmen berücksichtigen
zunehmend die technischen Möglichkeiten und den Klangcharakter des
verfügbaren Instrumen- tariums.
Allerdings schöpfen die Musiker der
Capella Caesarea die ganze bunte Palette an Klangfarben nur selten
aus. So wirken die Werke von Marco Antonio Ferro, Antonio Bertali,
Giovanni Battista Buonamente und Giovanni Valentini oft eher wie mit
dem breiten Pinsel gestrichen. Weniger ist, was die Besetzung bei
derart alter Musik angeht, offenbar oftmals mehr – und man wünscht
sich zudem nicht nur mehr klang- liche, sondern auch mehr dynamische
Differenzierung. Schade.
1 Kommentar:
Hallo, wie kann man denn Kontakt zu Ihnen aufnehmen? Es gäbe vlt eine interessante Möglichkeit, zusammenzuarbeiten :) Bitte melden Sie sich doch bei uns, Sie haben auch schonmal eine CD von uns rezenziert www.thetwiolins.de
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