Zu den Lieblingsstücken der Geiger gehört die Chaconne von Tomaso Antonio Vitali (1663 bis 1745). Das Werk freilich, an das die mei- sten dabei denken, ist in Wahrheit eine 1860 entstandene Fassung von Ferdinand David. Der Geiger, seinerzeit ein berühmter Virtuose, hatte eine Abschrift im Archiv der Dresdner Hofkapelle aufgespürt, und das Werk in sein Repertoire aufgenommen. Dabei hat er es durchaus auch bearbeitet, so dass es zu dem romantischen Bravourstück wurde, das bis heute nichts von seiner Popularität eingebüßt hat.
Stéphanie de Failly hat sich nun gemeinsam mit dem Ensemble Clematis des Originals angenommen. Und man muss sagen: Die Rückkehr zu den Quellen hat sich sehr gelohnt. Die Parte del Tomaso Vitalino ist ein wundervolles Stück, das Davids Version, bei allem Respekt, auf die Plätze verweist. Dankbar nimmt der Hörer zudem zur Kenntnis, dass auch der Vater des Komponisten, Giovanni Battista Vitali (1632 bis 1692), ein exzellenter Musiker war, der höchst ansprechende Stücke geschrieben hat. Die Auswahl aus dem Schaffen der beiden, die auf dieser CD mit Schwung und Musizierlust präsen- tiert wird, macht Lust auf mehr. Bravi!
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