„Wes ist der Toon / der Klang / und die so schönen Weysen? / Hör' ich Herrn Hammerschmied? Er leyhet ja die Hand / Vnd spielt was alle Welt / was alle Zeit wird preisen / So lange man noch spielt / und singen bleibt bekandt: / Der heilgen Wörter Krafft von oben rab Jhn rüret / Durchflammet Hertz und Geist / so / daß er hier stimmt an / Was mehr als Menschlich ist / und solche Lust gebieret / Die uns bald ausser uns in Himmel reissen kann. / Leb / O leb edles Werck / und theil uns deine Gaben / Wie du thust / reichlich aus: Du / du verschaffsts allein / Daß wier noch uff der Erd in dier den Himmel haben / Vnd können Menschen und zugleich auch Engel seyn.“ Mit solchen Versen priesen seine Zeitgenossen einst Andreas Hammerschmidt (1611/12 bis 1675).
Er stammte aus dem böhmischen Brüx, doch schon in jungen Jahren kam er nach Sachsen, weil seine (protestantische) Familie aus ihrer – nun wieder katholischen – Heimat vertrieben wurde. In Freiberg absolvierte Hammerschmidt eine musikalische Ausbildung, die ihn in die Lage versetzte, 1633 Organist am Hofe der Grafen von Bünau im Schloss Weesenstein zu werden. Ein Jahr später erhielt er die Orga- nistenstelle an der Petrikirche in Freiberg, und 1639 ging er nach Zittau, wo er den Rest seines Lebens als Organist an der Johannis- kirche wirkte.
Hammerschmidt hat ein umfangreiches Werk hinterlassen, veröffent- licht in einer Vielzahl von Sammeldrucken. Das Ensemble Movimento hat für diese CD daraus ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. Es ist zu wünschen, dass diese CD dazu beiträgt, diesen Schütz-Zeitgenossen und seine beeindruckende Musik wieder bekannt zu machen. Hammerschmidt hat viel zu bieten, und diese schöne Einspielung wird hoffentlich zur seiner Wiederentdeckung beitragen.
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