St. Florianer Sängerknaben in die Welt der Volksmusik. „Echte“ Volksmusik, mit „echtem“ Instrumentarium und richtigen Musikanten wollte Franz Farnberger ohnehin mit seinen Chorknaben einmal machen, berichtet er im Beiheft zu dieser CD. „Hilfreich für die Erfüllung dieses Wunsches war meine Bekanntschaft mit Michael Killinger, Vater eines (mittlerweile ehemaligen) Sängerknaben, hauptberuflich Busunternehmer und legendärer, zahlreicher Instrumente beherrschender Volksmusiker“, schreibt Farnberger. „Ihn konnte ich nicht nur als Fachberater für die Repertoireauswahl gewinnen, sondern auch – zusammen mit seinen Ensembles ,Genießermusi’ und ,Dürnberg Klarinettenmusi’ – als Mitwirkenden für ein großes Konzert im Marmorsaal des Stiftes und die anschließende, jetzt vorliegende CD-Aufnahme.“
Und so versuchten sich also die jungen Sänger, normalerweise eher mit den großen Werken der sogenannten „ernsten“ Musik befasst, an Jodlern, Polka und Schuhplattler. „Es war für mich bei der Proben- arbeit sehr bereichernd und erstaunlich zu beobachten, wie schnell sich die Buben für diese Musik begeistern ließen“, schreibt Killinger im Beiheft. Tradition trifft hier auf Tradition, und für das Projekt konnten sich, wie man feststellen wird, auch zahlreiche ehemalige St. Florianer erwärmen. So ist neben Markus Stumpner, als Jodler-An- sänger, auch Alois Mühlbacher zu hören, immer noch Mezzosopran, aber mittlerweile offenbar nicht mehr bei den St. Florianern.
Musiziert wird mit Hingabe – und blitzsauber, auch wenn Farnberger anmerkt: „Wie so oft in der Musik ist die scheinbar ,einfachste’ Variante nicht immer die leichteste, denn gerade der dreistimmige unbegleitete Satz stellt höchste Anforderungen an die Intonations- sicherheit.“ Wer schwungvolle Klänge aus Oberösterreich mag, lebendiges Brauchtum statt Musikantenstadl – hier kann der Zuhörer erleben, wie die nächste Generation antritt, dieses Erbe weiterzu- führen.
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