Donnerstag, 3. Juni 2010

Mendelssohn Bartholdy: Cellosonaten; Vogler (Berlin Classics)

Felix Mendelssohn Bartholdy hatte ein unglaubliches Gespür für Klangfarben. Seine Werke für Violoncello sind so perfekt auf das Instrument zugeschnitten, dass man kaum glauben mag, dass er es nicht selbst gespielt hat. Sie sind intime Dialoge zwischen Cello und Klavier, wobei jeder Dialogpartner eigene Gedanken und eine eigene Stimme einbringt. 
Die vorliegende CD enthält Men- delssohns Sonaten für Violoncello und Klavier Nr. 1 in B-Dur op. 45 und Nr. 2 in D-Dur op. 58 sowie die Variations concertantes D-Dur op. 17 und das Lied ohne Worte D-Dur op. 109. Jan Vogler und Louis Lortie erweisen sich als ideale Interpreten dieser Stücke. Denn sie beherrschen dieses Wechselspiel, dieses Balancieren zwischen Solo und Zwiegesang perfekt. 
Da wird jede Phrase sorgsam und mit Hingabe gestaltet. Vogler lässt sein Guarneri-Cello singen - mit dem charakteristischen dunklen, weichen Ton - und der kanadische Pianist führt den musikalischen Gedanken weiter. Oder aber das Klavier gibt eine Struktur vor, und das Cello greift die Idee auf und spinnt sie fort. Lortie und Vogler musizieren seit vielen Jahren gemeinsam; Mendelssohns Werken kommt dies offenbar sehr zugute. Ich jedenfalls halte diese Einspie- lung für eine von Voglers besten.

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