Das Schirokko Ensemble Hamburg lädt ein zu einer Expedition ganz besonderer Art. Denn diese See- reise beginnt keineswegs im Hafen, sondern vielmehr im Anfang aller Dinge, mit der Schöpfung. Dann bevölkert sich die Erde allmählich, wenn man den Musikern folgt - wobei erstaunlich viel geflattert und gezwitschert wird.
Das anfängliche Chaos lichtet sich zunehmend; der Zuhörer wird Zeuge eines Sturmes, der das Meer aufwühlt, doch letztendlich ästhetisch gebändigt und in zwar virtuose, aber dennoch sanfte Blockflötenklänge gewandelt wird. Die Seereise endet, was dann doch etwas verblüfft, mit Telemanns Ouvertüre in C-Dur Wassermusik. Hamburger Ebb' und Flut.
Das anfängliche Chaos lichtet sich zunehmend; der Zuhörer wird Zeuge eines Sturmes, der das Meer aufwühlt, doch letztendlich ästhetisch gebändigt und in zwar virtuose, aber dennoch sanfte Blockflötenklänge gewandelt wird. Die Seereise endet, was dann doch etwas verblüfft, mit Telemanns Ouvertüre in C-Dur Wassermusik. Hamburger Ebb' und Flut.
Die CD hält für ihre Hörer zwei Überraschungen parat. Sie startet mit einem Cluster, der sämtliche Töne der Anfangstonart in sich vereint - Jean-Féry Rebel beginnt so sein Werk Les Éléments, speziell den ersten Satz, Le Chaos. Aus dieser Simphonie Nouvelle erklingen dann noch mehr Stücke, allerdings mehr oder minder wild vermischt mit einigen anderen Werken des Komponisten sowie mit einzelnen Sätzen aus Vivaldis Distelfink-Flötenkonzert.
Die zweite Überraschung ist Fransisco Valls Composición enarmóni- ca para instrumentos de arco, ein Stück aus seiner Mapa Armónico Práctico (1742), das mit Viertelton-Intervallen arbeitet. Sein sanfter, vierstimmiger Kontrapunkt versetzt den Hörer in eine Art Schwebe- zustand; verblüfft stellt man fest, dass diese ungewohnten, aber durchaus harmonischen Klänge schwer zu fassen sind. Es bleibt der Eindruck, dass die Melodien ruhig, aber unaufhaltsam davonfließen. Faszinierend.
Leider hinterlassen die Musiker abseits dieser Entdeckungen wenig Eindruck. Die bekannten Werke hat man alle schon irgendwo besser gehört; hier bleibt vieles vage. Saubere Töne spielen heutzutage eigentlich alle. Aber wer Barockmusik vorträgt, der benötigt auch eine gewisse Portion Esprit, und Mut zur Theatralik.
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