Muzio Clementi (1752 bis 1832) war als Cembalist, Dirigent und Komponist ebenso erfolgreich wie als Geschäftsmann. Auf seinen Konzertreisen durch Europa be- gegnete er zahlreichen Kollegen - und bald schon veröffentlichten berühmte Komponisten in seinem Musikverlag. So erschienen Beet- hovens Werke für Großbritannien bei Clementi.
Das wird nicht verblüffen, denn die Klaviersonaten des Engländers, der aus Italien stammte, beein- druckten Ludwig van Beethoven sehr, und prägten für etliche Jahre seinen Klaviersatz hörbar. Clementi bildete zudem zahlreiche Klavierschüler aus; seine Klavierschule Introduction to the Art of Playing on the Piano Forte gehört noch heute zu den Standard-Unterrichtswerken. Auch seine Etüdensammlung Gradus ad Parnassum op. 44 hat noch immer ihren Platz in der Ausbildung von Pianisten.
Auf ingesamt vier CD hat Alessandro Marangoni für Naxos diese hundert Stücke eingespielt. Die Aufnahmen zeigen, dass Gradus ad Parnassum einem Musiker deutlich mehr bietet als einen Weg, die pianistische Technik zu perfektionieren. Fingerakrobatik allein war nicht das Ziel der Kompositionen Clementis; wer sie stur zu Trainingszwecken gebraucht, der hat diese Musik nicht verstanden.
Es sind Miniaturen voll Charme und Witz. Marangoni demonstriert, wie geistreich Clementi seine Übungsstücke gestaltet hat. Man kann diese Etüden tatsächlich auch mit Gewinn anhören - und wird mit- unter schmunzeln.
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