Eine Orgel mit einem wahrlich be- zaubernden Klang stellt Kirchen- musikdirektor Barry Jordan, Kantor und Organist am Magde- burger Dom, auf dieser CD vor. Sie befindet sich in der Pfarrkirche St. Peter und Paul zu Niederndode- leben, einem Dorf westlich von Magdeburg, und ersetzte einst ein älteres Instrument von Heinrich Compenius, das im Dreißigjährigen Krieg zerstört worden war.
Erbaut wurde die Orgel in den Jahren 1724 bis 1727 - es wird vermutet durch Matthias Hartmann, einen Schüler des berühmten norddeutschen Orgelbauers Arp Schnitger; sicher ist das aber nicht. Johann Georg Hartmann, möglicherweise sein Sohn, erweiterte die Orgel dann 1750/51 um ein zweites Manual. In einem Stimmvertrag aus dem Jahre 1753 ist die Disposition des Instrumentes detailliert beschrieben.
Auf dieser Grundlage wurde die Orgel in den Jahren 2000 bis 2002 durch Jörg Dutschke aus Dambeck restauriert und rekonstruiert. Dabei orientierte sich der Orgelbaumeister zudem an der erhalten gebliebenen Hartmann-Orgel in Stegelitz, 30 Kilometer östlich von Magdeburg. Nach diesem Vorbild schuf er ein viertes Register für das Pedal, es war bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts um ein drittes Register im Pedal ergänzt worden. Dieses wurde bei der Sanierung erhalten.
Jordan hat für dieses Orgelporträt Werke ausgewählt, die den charakteristischen Klang dieser Orgel herausstellen, und ihre Stärken unterstreichen. Dabei beschränkte er sich zudem auf Komponisten aus dem Umkreis Johann Sebastian Bachs. Werke wie die Partite diverse sopra il Chorale Ach, was soll ich Sünder machen BWV 770 von Bach oder die Biblische Sonate III, in der Johann Kuhnau Jacobs Heyrath mit musikalischen Mitteln schildert, zeigen, dass sich dieses Instrument weniger durch Strahlkraft, metallischen Klang und Brillanz als vielmehr durch sanfte, innige Töne auszeichnet. Der Titel Himmelsklänge ist dafür wirklich gut gewählt.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen