Eigentlich müsste diese CD "Trio - Duo - Quartett" heißen. Bei diesen Aufnahmen handelt es sich um Mitschnitte von einem ungewöhn- lichen Festival an einem ebenso außergewöhnlichen Ort: "Spannun- gen: Musik im Kraftwerk Heim- bach" findet seit 1998 alljährlich im Juni in einem Wasserkraftwerk statt.
Dabei handelt es sich um ein architektonisch wie technisch überaus beeindruckendes Gebäude, 1904 im Jugendstil errichtet - eine Kathedrale des Fortschrittes in der Eifel, idyllisch gelegen am Ufer eines Stausees. Dort wird zwischen den großen Turbinen die Bühne aufgebaut, auf der dann die Musiker agieren. Und wer diese Mitschnitte aus dem Jahre 2011 angehört hat, der wird bestätigen, dass auch das Motto für diese "Bürgerinitiative für Kammermusik" treffend gewählt ist.
Zu hören sind Veronika Eberle, Violine, Marie-Elisabeth Hecker, Violoncello, und Martin Helmchen, Klavier, mit einer ebenso kraft- wie geistvollen Interpretation des Klaviertrios B-Dur von Joseph Haydn. Insbesondere Helmchen bezaubert mit seinem eleganten Klavierpart.
Tanja Tetzlaff und Alois Posch spielen ein Duo für Violoncello und Kontrabass von Gioachino Rossini. Der Komponist hatte es einst für den Kontrabass-Virtuosen Domenico Dragonetti (1763 bis 1841) und dessen Partner, den Cellisten Robert Lindley, geschaffen. So vereint das Werk hohe Ansprüche an die Virtuosität der beiden Solisten und unerwartet dramatische Passagen - ein Salonstück ist das jedenfalls nicht.
Antje Weithaas und Christian Tetzlaff, Violine, Rachel Roberts, Viola, und Tanja Tetzlaff, Violoncello, sind abschließend mit einer berük- kend intensiven Einspielung von Franz Schubers Streichquartett Der Tod und das Mädchen zu erleben. Diese Mitschnitte zeugen durchweg vom exzellenten musikalischen Niveau des Festivals - und wer die Chance dazu hat, der sollte die Konzerte dort unbedingt besuchen. Es lohnt sich!
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