Eigentlich studierte Massimo Gior- dano Flöte am Konservatorium von Triest. Doch dann entdeckte er sein großes Talent für den Gesang – und begann nach dem Querflöten-Examen im neuen Fach gleich noch einmal mit dem Studium. Mit Erfolg: 1997 gewann der Tenor den Bellini-Gesangswettbewerb in Spoleto, wo er er dann am Teatro Lirico in Mozarts Oper La clemen- za di Tito und am Teatro Nuovo in Verdis La Traviata sein Debüt gab. Es dauerte nicht lange, bis er auch auf den großen internationalen Bühnen gefeiert wurde – eigentlich gibt es kein bedeutendes Opernhaus, an dem er noch nicht engagiert war.
Es ist erstaunlich, dass Giordano erst jetzt seine erste Solo-CD vor- stellt. Mit diesem Album kehrt zugleich BMG auf den Klassikmarkt zurück. Der Tenor präsentiert sich, wie könnte es anders sein, mit Belcanto – er singt berühmte Arien von Puccini, Verdi, Cilea, Giordano und Ponchielli. Liest man die Kritiken, die über seine Opernpremieren berichten, so drängt sich allerdings der Eindruck auf, dass dieser Sänger live auf der Bühne noch stärker überzeugt. Von seinem vielfach gepriesenen Vermögen, zu differenzieren und Figuren zu zeichnen, ist jedenfalls auf dieser CD nicht viel zu bemerken. Man lauscht ihm gern, aber an seine berühmten Kollegen reicht er (noch) nicht heran.
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