Die Komponisten Johann Sebastian Bach und Francois Couperin sollen einen Briefwechsel über Methoden der Cembalo-Ausbildung und über unterschiedliche Möglichkeiten, Instrumente zu stimmen, unter- halten haben. Madame Couperin gewann den Fachsimpeleien der Männer eine ganz eigene, prakti- sche Seite ab, so heißt es: Sie soll mit Bachs Briefen ihre Marmela- dengläser abgedeckt haben.
Diese Geschichte, die die Idee zum Cover dieser CD lieferte, mag er- funden sein. In jedem Falle aber kannte sich Bach in der französi- schen Musik bestens aus. Er hatte Gelegenheit, Werke französischer Komponisten zu hören, er kopierte auch selbst derartige Werke, und er begegnete französischen Virtuosen, wie dem Flötisten Pierre Gabriel Buffardin, der mehr als 30 Jahre lang am Hofe des sächsi- schen Kurfürsten angestellt war. Es wird vermutet, dass Bach für diesen Musiker Flötensonaten schrieb. Und die Französischen Suiten sollen möglicherweise eine Antwort auf Cembalokompositionen Couperins sein, die Englischen Suiten eine Reaktion auf Werke von Francois Dieupart, dessen Sechs Suiten für Cembalo sich Bach in seiner Weimarer Zeit abgeschrieben hatte - und der ab 1704 in England lebte.
Genaueres werden wir wohl nicht mehr erfahren; gewisse Analogien aber sind in der Tat augenfällig. Insofern ist das Programm dieser CD, das Werke Bachs neben jene von Dieupart, Robert de Visée und Couperin stellt, in jedem Falle eine clevere Idee. Über die Qualität des Spiels aber von La luth enchantée - Marion Fermé, Blockflöten, Anna Kowalska, Laute und Barockgitarre und Anton Birula, Laute und Theorbe - lässt sich hier wenig berichten. Denn die Aufnahme ist derart hallig, dass darunter alle Stücke leiden. So wirkt der Vortrag unpräzise, und eine dynamische Differenzierung lassen diese Klang- verhältnisse gleich gar nicht zu - schade!
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