Die renommierte Geigerin Anne-Sophie Mutter, mittlerweile seit über 40 Jahren im Klassik-Geschäft, und der exzellente Pianist Daniil Trifonov, jetzt Mitte zwanzig, haben im Juni 2017 im Baden-Badener Festspiel- haus zusammen mit drei jungen Stipendiaten der Anne-Sophie Mutter Stiftung Schuberts Klavierquintett in A-Dur D 667 gespielt, allgemein bekannt als Forellenquintett. Auf dem Programm standen außerdem das Trio in Es-Dur Notturno D 897, ein kühnes spätes Werk für Violine, Cello und Klavier, sowie zwei bekannte Lieder des Komponisten, arrangiert als Encores.
„Die größten Werke der Musikgeschichte sind für kammermusikalische Besetzungen geschrieben“, sagt Anne-Sophie Mutter. „Aber nicht nur deshalb habe ich die Kammermusik schon immer geliebt und liebe sie immer mehr. Es gibt keine Musik von einer solchen Intimität und keine, die so viel Spontaneität erlaubt und Reaktionsfähigkeit benötigt.“
Mit Daniil Trifonov musizierte Anne-Sophie Mutter bei diesem Projekt zum ersten Mal gemeinsam. Beteiligt als Kammermusikpartner sind zudem Hwayoon Lee, Viola, Maximilian Hornung, Violoncello und Roman Patkoló, Kontrabass. Musiziert wird frisch und akzentuiert; festzustellen ist allerdings, dass die Geige und das Klavier sehr oft dominieren.
Auch in den beiden Zugaben zeigen Mutter und Trifonov, wie gut sie trotz des Generationen-Unterschieds miteinander harmonieren. „Es ist eine ganz eigene Literatur mit einem ganz besonderen Stil“, meint die Geigerin. Das Ave Maria beispielsweise hat Jascha Heifetz 1917 in sein Repertoire aufgenommen, und mehr als 200 Mal gespielt. „Das schöne Arrangement des Ständchens (..) bringt doch wunderbar die Einsamkeit, Dunkelheit und Melancholie zum Ausdruck, die über dem Lied liegen“, so Anne-Sophie Mutter. „Auch wenn Daniil, Franz Liszt und ich den Arrangeuren ein bisschen geholfen haben, um die Originale noch etwas besser durchscheinen zu lassen.“
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