„Singen ist das
Fundament zur Music in allen Dingen. Wer die Composition ergreifft /
muß in seinen Sätzen singen. Wer auf Instrumenten spielt / muß des
Singens kündig seyn. Also präge man das Singen jungen Leuten
fleißig ein“, reimte einst Georg Philipp Telemann. Über
Jahrhunderte betonten Musiker wie Musiktheoretiker, dass auch für
Instrumentalisten die Imitation der menschlichen Stimme das Ideal
darstellt.
Auf dieser CD singt
nun Tabea Debus mit ihren Blockflöten. Das ist durchaus wörtlich zu
verstehen. So beginnt die CD mit einer Cantata per Flauto von Johann
Adolph Hasse (1699 bis 1783). Dieser beherrscht es in der Tat
großartig, seine Stücke sanglich zu gestalten – kein Wunder, denn
er war mit Faustina Bordoni verheiratet, einer berühmten
Opernsängerin, für die Hasse auch komponierte.
Zwei Stücke von Adam
Jarzębski
erweisen sich als Diminuitionen, kunst- volle Auszierungen von
Gesangsstücken. Außerdem bietet das Programm Variationen über ein
Lied des englischen Lautenisten John Dowland von Jacob van Eyck,
Konzerte von Domenico Natale Sarro und Georg Philipp Telemann, An
Evening Hymn von Henry Purcell sowie zwei zeitgenössische
Kompositionen von Calliope Tsoupaki und Thorsten Töpp. Diese lassen
dann auch die Musiker singen.
Die junge
Blockflötistin Tabea Debus musizierte bei diesem Aufnahme- projekt
gemeinsam mit Hongxia Cui, Katrin Ebert, Kerstin Fahr, Barock- violine,
Johanna Brückner, Barockviola, Lea Rahel Bader, Barockcello und
Viola da gamba, Niklas Sprenger, Kontrabass, Kohei Ota, Theorbe und
Barockgitarre sowie Johannes Lang, Cembalo und Orgel. Schon an dieser
umfangreichen Liste ist zu ersehen, dass dieses Ensemble weit mehr
leistet, als nur einen Continuo-Part. Sie machen diese CD ausgesprochen
abwechslungs- und farbenreich; allerdings wünscht man sich
gelegentlich etwas mehr Sensibilität von begleitenden
Streichern, damit die Flöte gebührend zur Geltung kommt.
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