Anton Grigorjewitsch Rubinstein (1829 bis 1894) war nicht nur ein begnadeter Pianist - er wurde von Zeitgenossen Liszt gleichgestellt -, ein begehrter Dirigent sowie ein hochgeschätzter Organisator und Musikpädagoge. Rubinstein war in erster Linie ein äußerst produkti- ver Komponist. Er schuf unter anderem siebzehn Opern, sechs Sinfonien, fünf Klavierkonzerte sowie zahlreiche Klavierwerke.
Und es verblüfft, dass außer seinen Zwei Melodien op. 3 aus dem Jahre 1852 kaum Werke dieses großartigen Virtuosen wirklich populär sind. Das Label Naxos hat nun einige seiner Stücke auf CD zusammengetragen - die meisten davon in Weltersteinspielungen, so Thema und Variationen op. 88, Akrostichon Nr. 1, op. 37 und Nr. 2, op. 114, Romance und Impromptu op. 26, Souvenir de Dresde op. 118 und die charmante Sérénade russe in b-Moll. Und natürlich dür- fen auch die beiden berühmten Melodien nicht fehlen.
Joseph Banowitz spielt Rubinstein ohne "romantisches" Pathos, streng am Text. Er verzichtet auf die musikalischen Sahnehäubchen, denen einige Pianisten so schwer wiederstehen können - und das tut den Stücken gut. Eines wird schnell deutlich: Hier erklingen Werke eines Kosmopoliten, der ganz auf der Höhe seiner Zeit war, sehr hörenswert vorgestellt.
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