Die erste Aufnahme klassischer Musik, die jemals aufgezeichnet wurde, war ein Ereignis: 1889 bespielte Johannes Brahms eine Walze mit ein paar Takten eines Ungarischen Tanzes, um Thomas Edison bei der Vermarktung seines Phonographen zu unterstützen. Dieses Dokument liegt noch heute in der Staatsbibliothek zu Berlin; doch das Wachs ist in einem Zustand, der eine Rekonstruktion dieser Aufnahme unmöglich macht.
Einige solcher Aufnahmen aus den Kindertagen der Aufzeichnungs- technik - erst 1925 wurde die akustisch-mechanischen Verfahren durch elektrische abgelöst - hat das Label Naxos auf dieser CD zusammengetragen. Diese Stücke sind, notgedrungen, durchweg kurz - und sie klingen halt so, wie diese uralten Platten klingen.
Dennoch lauscht man diesen Einspielungen mit Interesse. Denn in diesem Raritätenkabinett finden sich Werke bedeutender Komponi- sten, wie Camille Saint-Saens, Edvard Hagerup Grieg oder Enrique Granados, eingespielt von diesen selbst, neben Aufnahmen von längst nur noch Insidern bekannten Virtuosen, wie Ilona Eibenschütz, Vassily Sapellnikoff, Aleksander Michalowski oder Armand Georg Raoul von Koczalski. Sogar eine Aufnahme mit Cécile Chaminade hat sich angefunden.
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