Bachs h-Moll-Messe BWV 232 wird traditionell gern mit einem möglichst großen Chor vorgestellt. Der Musikwissenschaftler Joshua Rifkin aber, der 2006 für Breitkopf & Härtel eine Neuausgabe des Werkes vornahm, vertritt schon seit längerem die These, dass Bachs Vokalwerke typischerweise solistisch aufgeführt worden sind - jede Stimme besetzt mit nur einem Sänger, dem Concertisten. Und nur an einigen wenigen Stellen sind sie durch sogenannte Ripienisten verstärkt worden.
Wie das klingt, demonstrieren mit dieser Aufnahme erstmals Dunedin Consort & Players, geleitet von John Butt. Als Principalists singen Susan Hamilton, Cecilia Osmond, Margot Oitzinger, Thomas Hobb und Matthew Brook, als Ripienists ergänzend Nicola Corbishley, Katie Trethewey, Annemieke Cantor, Christopher Watson und Christopher Adams. Man muss nicht jedes Timbre mögen - aber der Gesamtklang ist wirklich eine Offenbarung; leicht und geschmeidig, differenziert und präzise wird hier musiziert. Diese Einspielung ist grandios; sie dürfte mit Preisen hoch dekoriert werden, und wird für lange Zeit die neue Referenzaufnahme sein.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen