"Familienangelegenheiten", nennt das Ensemble musica novantica vienna diese CD mit Flöten-Trios von Johann Sebastian Bach und seinen Söhnen Wilhelm Friede- mann, Carl Philipp Emanuel und Johann Christian Bach. Man könnte dieses Motto freilich auch mit "auf die Familie kommt es an" übersetzen. Im Hause Bach konnte man wahrscheinlich der Musik nicht entrinnen, zumal sicherlich auch zahllose Musiker den Thomaskantor besuchten.
Um es gleich vorweg zu sagen: Katharina Kröpfl und Robert Pinkl, Traversflöte, Wolfgang Rieger, Barockcello und Erich Traxler, Cem- balo/Hammerklavier, musizieren traumhaft stilsicher und klang- schön. Insbesondere die beiden Triosonaten in G-Dur BWV 1038 und 1039 sind wahre Muster an Phrasierung und auch an Miteinander-Musizieren, das hört man gern.
"Ins gesamt aber sind sie gebohrne Musici, u. kan versichern, daß ich schon ein Concert Vocaliter u. Instrumentaliter mit meiner Familie formiren kan, zumahln da meine itzige Frau gar einen saubern Soprano singet, auch meine älteste Tocher nicht schlimm einschlä- get", so beschrieb einst Vater Bach seinen musikalischen Haushalt. An den Werken der drei Söhne aber erlebt man, wie die Musik sich weiterentwickelt hat.
Schon die Triosonate in D-Dur F 47 von Wilhelm Friedemann Bach ist ein hübsches, elegantes Stück, ganz auf die "empfindsame" Flöte hin konzipiert, und meilenweit entfernt vom Werk des Vaters. Das Trio in E-Dur Wq 162 von Carl Philipp Emanuel Bach setzt obendrein noch auf ein gerüttelt Maß Virtuosität, und erprobt den neuen, "galanten" Stil in aller Konsequenz. Das Trio in G-Dur von Johann Christian Bach, dem jüngsten Bach-Sohn, entstand in dessen Mailänder Lehrzeit - und erinnert bereits stärker an den frühen Haydn als an Vater Bach.
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