Das Label inszeniert Vilde Frang, Jahrgang 1986, wie eine Fee - hinterm Baum hervortretend, im weißen Gewand, das Haar lang herabwallend. Doch Vorsicht: Diese junge Dame hat eine Geige in der Hand, und sie kann deutlich mehr als nur bis drei zählen.
Für ihr Debütalbum hat die Norwe- gerin zwei Violinkonzerte ausge- wählt, die man nicht eben über- mäßig häufig zu hören bekommt. Das Violinkonzert in d-Moll op. 47 von Jean Sibelius gilt als sperrig und technisch außerordentlich anspruchsvoll. Auch das Violinkon- zert Nr. 1 in D-Dur op. 19 von Sergej Prokofjew steht nicht eben in dem Ruf, zu den Publikumsfavoriten zu gehören. Warum also tut sich Frang solche Klassiker an, die doch noch fast als "modern" gelten? Die Antwort ist einfach: Weil sie es kann. Das feinste Pianissimo und das süffigste Vibrato, die dramatisch-pathetische große Linie und verschmitztes Pizzicato nebst einer umfangreichen Palette an Klangfarben und Nuancen - Frang beherrscht ihr Instru- ment virtuos, und gestaltet zudem pfiffig. Das macht diese CD zu einem absoluten Hörvergnügen. Brava!
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